Tipps zur Erstellung eines Corporate Designs – Kunden kennenlernenTeil 1

Abschlußarbeit des 3 semestrigen Grafik-Design College war die Erstellung eines Corporate Designs für einen Kunden unserer Wahl. Ziel war es, das gelernte umzusetzen und als “Gesellenstück” zu präsentieren was gar nicht so einfach war. Wie geht man die Sache eigentlich an? Theoretisches Wissen über Grafik-Design, Logo-Design, Typhografie war vorhanden aber nun musste das ganze in einem Guss rüberkommen. Damals habe ich mir einige Bücher zu diesem Thema gekauft. Diese reichen von wissenschaftlich bis zu einem Studentenprojekt, der in seinem Buch erzählt, wie er sein Projekt angegangen ist.

Bevor man sich hinsetzt und den ersten Strich malt, sollte man seinen Kunden kennen!

Denn schließlich muss sich der Kunde mit dem erstellten CD identifizieren können. Aber nicht nur der Kunde sondern auch seine Kunden sollen das Gefühl haben – JA das ist die Firma Mayer und genauso hab ich mir das Logo vorgestellt. Mein Kunde für die Diplomarbeit war übrigens ein Kebapstand mit dem Namen King Kebap in Strasswalchen. Wie jeder weiß sehen diese Buden alle gleich aus – nicht gerade einladend wenn man rein optisch an die Sache ran geht oder?  Tja, und da man im echten Leben selten eine solche Chance hat für so eine Firma ein CD zu erstellen habe ich mich dann auch dazu entschlossen.

Mein Fragebogen an King Kebap:

1) Wie lange gibt es das Unternehmen
2) Gibt es mehr als eine Filiale oder sind weitere geplant?
3) Wie viele Mitarbeiter sind dort tätig
4) Wie sind die Öffnungszeiten
5) Wieviele Autos fahren tägl. auf der B1/wieviele Kunden haben Sie täglich. (Anm: Der Stand ist direkt neben einer Bundesstraße)
6) Stammkunden oder Laufkundschaft. Verhältnis.
7) Warum kaufen die Kunden „Kebap King” Kebap. Reasen Why?
8 ) Welche Produkte werden angeboten (Kamera mitnehmen für Fotos)
9) Welches Produkt geht am besten welches am schlechtesten. (Warum gibt es keine Hendel mehr?)
10) Was macht Ihr Kebap so besonders (Fleisch Souce selbstgemacht?)
11) Wohin soll sich das Unternehmen entwickeln?
12) Warum brauchen Sie ein neues CD? (steigender Mitbewerb?)
Und in diesem Zusammenhang – Was sollen wir damit erreichen
13) Wie sieht die Konkurrenzsituation aus?
14) Welche Kunden wollen Sie ansprechen (Zielgruppe)
15) Welchen Charakter hat das Unternehmen (wie fühlt es sich an)
16) Was braucht der Kunde was hat er schon?
17) Was kann man sich erlauben?

Nach diesem Treffen konnte ich mir bereits ein sehr gutes Bild von dem Unternehmen machen. Natürlich variert der Fragebogen je nach Kunde. Nach dem Treffen muss man ein Bild vom Unternehmen haben! Für mich ist das essentiell! Mein Tipp: Lasst euch die Firma zeigen sprecht mit Mitarbeitern – lasst euch die Produkte erklären! Macht all das was euch hilft um am Ende des Treffens sagen zu können – jawohl ich weiß was das Unternehmen Mayer macht und wie es sich anfühlt! In meinem Fall habe ich dort die Produkte gegessen und mit seinem Mitbewerb verglichen. Und tatsächlich musste ich feststellen, dass das Kebap bei King Kebap am besten war! :o ) Übrigens – bis jetzt habe ich noch keinen Unternehmer getroffen der nicht gerne seine Firma herzeigt.

 

 

 

Die Antworten in Form gebracht:

Nein wir malen noch immer nicht den ersten Strich! In dieser Etappe habe ich den Fragebogen ausseinander genommen und dass ganze in eine Form gebracht.

Ausgangssituation:
Der Kunde hat einen Kebap Stand direkt an der B1 an der tägl. ca. 10.000 Autos vorbeifahren. Dieser Stand existiert seit bereits 7 Jahren. Durch die Ansiedlung mehrerer Logistikfirmen wie LKW-Augustin, Lugstein aber auch Lagermax hat er viele LKW-Fahrer als Stammkunden. Täglich besuchen ihn bis zu 120 Kunden.
Zielgruppe:
Der Großteil seiner Kunden sind arbeitende Männer (ca. 70%). Interessant ist außerdem, dass davon wiederrum 70% Stammkundschaft ist, was für eine sehr gute Produktqualität spricht.
Was macht der Kunde:
Der Kunde verkauft Kebap, Dürum, und im Sommer auch Grillhendel. Es gibt unterschiedlichste Kebapvariationen die von vegetarisch bis zum klassichen Kebap reichen. Der Kunde wird seinem Namen gerecht! Er verwendet ausschließlich bestes Fleisch und bereitet dieses an 20 Tagen im Monat selbst zu. Außerdem verwendet er eigene Gewürzmischungen und seine Brötchen kommen tägl. frisch vom regionalen Bäcker. Fazit: Man schmeckt den frischen Unterschied!
Wie sieht die Konkurrenzsituation aus:
Kebapstandel gibt es wie Sand am Meer und wachsen wie die Schwammerl im Wald. Konkurrenz ist für Ihn aber kein Problem. Er freut sich darüber den die meisten bieten mindere Qualität, sodass Kunden wieder zu ihm zurückkehren. Vorteil: Durch die mindere Qualität anderer wird bei den Konsumenten Qualtitätsbewusstsein geschaffen. Der Kunde lernt wie ein gutes Kebap zu schmecken hat und kehrt wieder zu King Kebap zurück.
Wie soll sich das Unternehmen entwickeln:
Der Kunde ist mit der derzeitigen Situation zufrieden. Er kann davon gut leben.
Was will der Kunde erreichen:
Der Kunde möchte ein deutlicheres Profil des Kebap Standels mit mehr Bezug zum Namen und sich dadurch von Mitbewerbern
abheben. Außerdem möchte er verstärkt in der Region als der Kebap-Stand assoziert werden.
Was hat der Kunde/Was braucht der Kunde:
- Geschäftsausstattung (Logo, Visittenkarte, Briefpapier, Kuvert, etc., Stempel)
- Die Visittenkarte wird mit einer Stempelfunktion versehen (Jedes 11. Kebap Gratis) Dieses Werbemittel hat er schon und soll dem neuen CD angepasst werden.
- Speisekarte
- Tablettuntersetzer
- Produktverpackung
- Plakat für B1 (bsp: Heute frische Hendel, Fleisch heute selbstgemacht, Achtung: letzter King Kebap vor Straßwalchen
Budget:
Der Kunde hat ein Budget von € 100,– bis € 150,–. Da dies nicht realistisch ist, nahm ich € 3.000 – € 5.000,–.

Im nächsten Teil definiere ich die Copy Strategy (Positionierung, Zielgruppe, Reasen Why, Tonality, Consumer Benefit) Anschließend tauchen wir tiefer in das Thema Corporate Design (Corporate Colors, Corporate Typografie und das Logo ein.)