Facebook Interview mit Robi Faustmann einem Newcomer?

Facebook wird von mir liebevoll auch Spambook bezeichnet. In meiner Pinwand sind x-verschiedene Tests und Spieleergebnisse gepostet. Aber interessieren mich wirklich die neuesten “mafia wars” Ergebnisse eines alten Schulkollegen – eher nicht…  Robi Faustmann ist da hier eine echte Ausnahme! Aus diesem Grund habe ich mir sein Profil auch genauer angesehen. Er ist Musiker und macht für jemanden der noch keinen Plattenvertrag hat verdammt gute Musik! Ich bat ihn zum Interview! Er ist gekommen – wenn auch 20 min verspätet…

Robi Faustmann – ein Facebook Interview:

Robi schön das Du hier bist.
Ich freue mich auf dieses Interview.

Hallo! Ich freu mich natürlich auch!

Du bist Musiker und schreibst eigene Songs. Wie kam es dazu und wie lange machst du das schon?

Hmmm. Ich mache seit vielen Jahren Musik. Angefangen hat es damit, dass ich in eine Waldorfschule gekommen bin. Meine Eltern schickten mich zum Pianounterricht und zu den Schubert Sängerknaben.

Du schreibst deine Songs selbst?

Seit etwa 3 Jahren, also seit 2006 schreibe ich eigene Songs. Seit Ende 2008 vorallem auch auf Deutsch.

Wie gehst du an das Songschreiben ran. Schreibst du erst den Text und dann die Musik?

Meistens fängt es damit an, dass ich eine Melodie im Kopf habe, oder am Piano sitze und eine Melodie spiele. Dann fällt mir oft eine Phrase dazu ein. Meistens eine Englische. Ich versuche den Ausdruck dieser Phrase an den Klang der Melodie anzupassen.Das ist dann oft der Refrain.

Meistens eine Englische – warum?

Englisch, weil es eigentlich eine rundere einfachere Sprache ist, es gibt ein größeres Vokabular. Und vorallem ist es nicht meine Muttersprache, und es fühlt sich nicht so komisch an, wenn der Satz keinen Sinn ergibt.

Hast du englische Wurzeln?

Nein, ich habe keine englischen Wurzeln. Meine Mutter ist ungarisch-schwedisch, daher kommt vielleicht mein gutes Sprachenverständnis.

Warum hast du vom englischen ins deutsche gewechselt?
Ich denke, dass man vor der Muttersprache einen großen “Respekt” hat – es kann leicht passieren, dass es peinlich ist, wenn man diese Sprache dann verwendet. Es ist ja auch noch nicht so ganz akzeptiert. Gesellschaftlich. Naja. Ich habe ursprünglich ein Drehbuch für einen Kurzfilm geschrieben (“Klick”), und daraus entstand mein erstes richtiges deutsches Lied.

Aber diese Gründe sprechen doch eher für englische Songs – warum schreibst du dann in deutsch? Hat dir das dann mehr Spass gemacht?

Ich bin Österreicher und spreche deutsch. Ich will meinem Publikum Geschichten erzählen. Warum sollte ich nicht in einer Sprache singen, die jeder versteht? Es ist aber auch eine wirtschaftliche Entscheidung. Es hat mich auch stimmlich weitergebracht. Ich habe mich durch das Deutschsingen entwickelt.Ich verwendete andere Techniken, die ich jetzt wiederum auch im Englischen einsetzen kann. Ich habe bei dem Song “Sag Mir Wie” gelernt, beim Singen mehr Luft aus meiner Lunge strömen zu lassen. Ich habe gelernt, höhere Töne, mit mehr Luft zu singen. Und ich habe die Gratwanderung zwischen sauberem und kratzigem Singen verbessert.

Hast du einen Lehrer?

Nein. Ich war zwar bei den Schubert Sängerknaben, doch mein Stil ist komplett selbstentwickelt. Klassische Gesangslehre setzt die Schwerpunkte auf ganz andere Dinge. Ich möchte Emotionen vermitteln und die Leute damit berühren. Da finde ich meine eigene Art irgendwie besser ;) ;)

Wie beschreibst Du Deine Musik? Ich vergleiche Dich mit Juli oder Silbermond – Deutsch-Rock-Pop. Passt das?

Nicht ganz. Ich denke, momentan bin ich ein klassicher Deutsch-Pop Musiker. Rock ist das ganze noch nicht. Ich würde mich mit gewissen Eigenschaften von Clueso, Xavier Naidoo, Grönemeyer oder Adel Tawil von Ich und Ich vergleichen. Also eher Pop als Pop-Rock. Obwohl ich in Zukunft schon mehr in die Richtung des Rock gehen werde. Von meinem jetzigen Standpunkt aus gesehen.

Ich habe vorher gefragt wie viele Songs du schon veröffentlicht hast. Du hast “keinen” gesagt. auf deiner Webseite www.robifaustmann.com sind doch welche drauf?  Oder verstehe ich da jetzt was falsch unter Veröffentlichen?

Unter Veröffentlichung versteht man normalerweise die käufliche Zurverfügungstellung.Das wird bei mir voraussichtlich erst im Februar 2010 geschehen. Im Internet findet man bereits allerhand Lieder von mir. Auf manchen Seite gibstes total alte unprofessionelle Sachen zu hören. Wenn man meine ersten Aufnahmen kennt, kann man die stimmliche Entwicklung sehr gut mitverfolgen. Ich finde das selbst sehr interessant. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass meine Stimme viel mehr Emotion transportiert, seit ich über Dinge singe, die mir sehr Nahe gehen.

Auf deiner Webseite schreibst Du, dass Deine Songs über eine alte Liebe handeln… Ich nehme an, dass meinst du damit.

Ja, genau. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ja, die Liebe und alle Begleiterscheinungen sind mir ein großes Anliegen. Man bekommt eigentlich in jedem Lied eine Abhandlung eines Teils dieses Themas. Also Herzschmerz, Wut, Trauer, Hoffnung, Verliebtsein und so weiter.

Wie planst Du deine musikalische Zukunft? Was passiert im Februar 2010? Radio? Plattenvertrag?

Also: der Plan für 2010 ist Folgender. Das Ende 2009 produzierte Musikvideo und der dazugehörige Titel werden mir zum Gewinn des “Kultband Contest” führen. Der Plattenvertrag wird hoffentlich im Januar unterzeichnet. Im Februar sollte die erste Single veröffentlicht werden. Danach – wenn alles gut läuft – komme ich Anna F.’s Einladung nach und begleite sie auf ihrer Österreich Tournee als Support Act. Danach, so im Mai, sollte die zweite Single kommen. Im Sommer ist eine Österreichweite Straßenmusik-Tour geplant. Gleichzeitig sollte dann das Album erscheinen, damit noch genug Zeit bleibt, für den Amadeus Award nominiert zu werden. Ich werde zwei Nominierungen und einen Preis holen. Danach – November/Dezember wirds noch eine kleine Österreichtour geben. Und dann ist auch das Jahr schon wieder um. Danach kommt Deutschland.

Du bist sehr optimistisch! Du schreibst so als wäre das alles fix! Das wünsche ich Dir natürlich auch! Marketing über Facebook. Du hast dort aktuell über 300 Fans. Eine beachtliche Anzahl. Wie hast Du das geschafft. Bist Du in Gruppen aktiv oder kommen die von selbst?

Von den 300 Fans auf Facebook, sind die meisten persönliche Freunde oder Bekannte von mir. Ich habe Testweise eine kleine Kampagne geschalten, die mir einige Fans täglich bringt. Wenn es etwas zum kaufen gibt, werde ich ordentlich in Online-Marketing investieren. Ich weiß, dass das viel bringt. Zum Optimismus: Ich versuche das ganze Projekt so zu behandeln, als würde es nicht um mich, sondern um ein Produkt gehen. Wenn ich mich so umsehe, merke ich, dass es da nicht viel Konkurrenz gibt. Oder kannst du mir einen jungen Singer/Songwriter nennen, der guten, deutschsprachigen Pop singt und nicht aus einer Castingshow kommt? Ausserdem versuche ich auf meine Stärken zu setzen, und an den Schwächen zu arbeiten. Ich bin sicherlich ein chaotischer Mensch, aber ich bin mindestens genauso ehrlich.

Nein ich kenne niemanden der so gute Musik macht und noch keinen Plattenvertrag hat. Du hast auf Facebook eine bezahlte Kampagne laufen?

Ja, das stimmt. Mein Werbebudget beträgt 1,- € am Tag. Das bringt mir 3-5 Fans. Täglich.

Zum besseren Verständnis: Die neuen Fans haben dann die Möglichkeit sich mit dir und deiner Musik anschließend außeinanderzusetzen?

Genau. Also, ich bin ja fast überall im Internet zu finden. Ich versuche, den Leute überall das zu bieten, was sie erwarten. Also auf myspace gibt es Hörproben, Facebook verwende ich um mit meinen “Fans” in Kontakt zu treten, auf YouTube findet man vorallem Konzertmitschnitte, usw. Ich versuche aus dem ganzen ein Paket zu machen, das alles beinhält. Musik, Text, Bilder und Videos.

Ich finde du machst das schon ziemlich gut! Meiner Meinung nach hast Du schon alles was einen Musiker ausmacht. Eine Gitarre, Stimme und gute Musik – Warum schickst du nicht einfach Demobänder an die Radiostationen. Die Jahreszeit passt doch gerade für den Song “Lass mich bitte nicht gehen.”

Jetzt etwas zu veröffentlichen wäre ein unüberlegter, kontraproduktiver Schritt. Das Weihnachtsgeschäft würde meine Erstveröffentlichung untergehen lassen.Und wenn das Debut floppt, dann verliert man das Vertrauen der Plattenfirma. Das möchte ich nicht riskieren.

Ok – dann schicke ich keinen Link an die Radiostationen in Österreich von unserem Interview – überredet.Wie meinst du das mit “das Weihnachtsgeschäft würde meine Erstveröffentlichung untergehen lassen”

Ich denke, dass sich die meisten Radiosender von Privatleuten, wie unsereiner, nicht beeindrucken lassen. Ich denke, dass man bei vielen schon mit Label anrücken muss. Aber der Knackpunkt ist: Wenn man noch nichts kaufen kann, dann ist es äusserst dumm etwas ins Radio zu bringen. Das Radio ist ja ansich ein Katalysator für die Single- und vorallem die späteren Albenverkäufe. Sobald wir den ersten Song auf iTunes und Co. haben, werden wir alles dafür tun, sooft wie möglich im Radio zu laufen. Alle großen Künstler veröffentlichen passend zum Weihnachtsgeschäft. Die Leute geben hier besonders viel Geld aus, es wird besonders viel Werbung gemacht. Wenn Bruce Springsteen, Christina Stürmer und Michael Jackson ihre neuen Alben im Regal stehen haben, werden die Leute wohl eher dorthin greifen. Die Konkurrenz ist einfach zu dieser Zeit besonders groß. Das ist im Frühjahr anders. Da ist “Newcomerzeit” ;)

Nochmal zurück zu deinen Fans. Haben echte Fans eine Chance auf deine Lieder als MP3 – ich meine vorab – also bevor du groß rauskommst ? ;o)

Na sicher. ;)

Meine E-Mail-Adresse kennst Du ja…

Die hab ich. ;)

Ich habe mir Dein Video zu “Lass mich bitte nicht gehen” angesehen. Das ist echt genial gemacht! Wie kam es dazu?

Ich glaube, es ist weit entfernt von genial, aber danke! Ich habe auf der Filmakademie studiert und kenne viele Leute, die mir dabei geholfen haben!

Ich glaube Lisa Keiner ist in dich verliebt – liege ich richtig?

Nein, im Gegenteil. Lisa Keiner ist meine Pianistin. ;) Sie verleiht dem Song mit ihrer Stimme ganz besonders viel Tiefe und Wärme.

Ich dachte weil sie dich im Video zum Schluss so verliebt ansieht. ..

Ja, die Lisa ist sehr hübsch und süß. Da kann ich natürlich nicht widersprechen.

Ich danke dir für dieses Interview und wünsche Dir viel Erfolg für Deine Zukunft! Ich bin übrigens ab jetzt auch Facebook Fan von Dir! :O)

Freut mich! Vielen Dank, hat Spaß gemacht!

Mehr von Robi Faustmann?

http://www.robifaustmann.com/

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